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Interview mit Johannes Heidrich

Mir wurde vor kurzem die große Ehre zuteil, ein schriftliches Interview mit dem Thrillerautor Johannes Heidrich zu

führen. Ich selbst habe seinen Thriller "Die Todesakten gelesen" (Rezension hier auf dem Blog zu finden) und war wirklich positiv überrascht von der Geschichte. Durch Heidrich's Schreibstil fällt es einem leicht, in die Welt abzutauchen, die er erschaffen hat und deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass all seine Bücher unter seiner Leserschaft sehr beliebt sind.

 

Sein letzter Thriller "Die Todesakten" landete in kürzester Zeit auf dem ersten Platz der Amazon Bestseller im Kindle-Shop.

Auch seine Krimis wie "Tatort Katakomben" oder "Tatort Eiskeller" sind für jeden Krimi Fan eine absolute Empfehlung.

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Johannes Heidrich bedanken, der sich bereit erklärt hat, dieses Interview mit mir zu führen.

 

Auch ich muss sagen, dass ich die Antworten auf meine Fragen furchtbar interessant finde. Mit manchem hätte ich wirklich nicht gerechnet und ich bin mir sicher, dass es vielen von euch auch so gehen wird! Alles in allem bin ich mir sicher, dass ich viele Fragen zusammenstellen konnte, die viele Leser beschäftigen und hoffe, dass ihr somit einen besseren Eindruck vom Leben eines Autoren bekommen könnt!

 

Ohne große Umschweife fangen wir nun gleich mit der ersten Frage an!


 

 

 

     Was ist es am Schreiben, das Sie am Meisten fasziniert?

 

 

 

Meiner Meinung nach kann ein Autor, oder eigentlich jeder Mensch sich im Schreiben ausleben. Was ich sagen möchte: Man kann seine Fantasie, seine Realität und auch Fiction zu Papier bringen, ohne jemandem zu schaden. Ein Beispiel: Sie lieben ihren Zahnarztbesuch wie „die Pest“. Wer geht auch schon gerne zu diesem Doktor? Aber weiter. Sie nehmen die Dame oder den Herren (namentlich oder fiktiv) und bauen ihn in ihre Story mit ein.

 

Dabei ist es egal ob Sie die Person als Leiche, als Mörder oder als harmlosen Propagandisten sehen. Sie geben ihm diese Rolle die, wie Sie meinen, „die hat er verdient“. Sie tun niemandem weh, und wenn sie dabei auch noch ein Thema aufgreifen, dass ihnen am Herzen liegt z.B. Umwelt, Tierversuche, Korruption, stärken Sie ihre eigene Rolle, sagen ihre Meinung und schreiben dazu noch ein tolles Buch.

 

Ich versuche mich an Dinge, die wir alle nur mit einem Wimpernschlag wahrnehmen zu erinnern. Kleinigkeiten eben. Mir ist die Kommunikation zwischen den Menschen wichtig. Daher sind bei meinen Texten auch viele kleine Dialoge mit Aktionen gepaart, die man selten findet. Die reden miteinander und nebenbei beschreibe ich detailgenau was sie tun, wo sie sind und mehr.

 

 

 

Woher nehmen Sie die Idee für Ihre Bücher?

 

 

 

*Lach* „Die fallen mir vor die Füße“ Ich beobachte Menschen gerne. Ob in der Stadtbahn, am Tresen oder einfach im Biergarten. Irgendwie fangen ich immer irgendwelche Gesprächsfetzen auf. Sie nicht? Da streitet das Paar am Nebentisch, der Junge in der Bahn telefoniert seinen Freunden hinterher, oder im TV lief eine interessante Doku, von der jeder was weiß, aber keiner was gegen einen Missstand tut. Nehmen sie die Gerichtsbarkeit, die Umwelt, die alte Menschen und - um es nicht zu vergessen - die Menschen an sich. Viele suchen erst 5 vor 12 eine Veränderung und dies setze ich in Gedankenclips um, die sich zu einer Story manifestieren.

 

 

 

 

Welcher ist Ihr Lieblingscharakter aus Ihrem Thriller "Die Todesakten" und warum?

 

 

 

Natürlich die von Ethan Dale, alias Kelep, aber auch die seiner verschollenen Schwester Julianne Peaches-Shappert. Hier habe ich meines Erachtens sehr schön umschrieben wie es ist, wenn Geld, Gier und Normalität sich treffen. Sind wir mal ehrlich. Jeder, der einen ordentlichen Batzen Geld auf den Tisch legt, bekommt fast alles dafür. Wir Menschen sind bis zu einem gewissen Grad alle käuflich. Wenn wir in uns hineinsehen wird es jeder für sich bestätigen. Nun ja, werden Sie sagen, nicht alle und jeder. Und ich würde antworten:

 

Nehmen Sie an, ich lege ihnen hier 100.000 Euro auf den Tisch, und würde von Ihnen verlangen, sie fahren für diesen Betrag nackt mit der Stadtbahn nur 3 Stationen weit. Sie sagen nein? Nun wie ist es dann bei 200 oder 300.000 Euro? In 5 Minuten so viel Geld zu verdienen ist ein super Stundenlohn oder nicht? Da wäre ihre Scheu schnell gefallen. Und die Hemmschwelle dazu.

 

Aber was ich sagen will ist folgendes wenn ein Konzern, ein Täter, oder auch ein Bettler einen hochdotierten Anwalt bezahlen kann, dann ist die Chance um 500% höher mit einer niederen Strafe davon zu kommen, als ein Angeklagter, dem nur der Pflichtverteidiger zur Seite steht. Verstehen Sie was ich meine?

 

Und genau hier setzt Kelep an. Er versucht, wie sein Onkel, ansatzweise, ohne sich zu bereichern, die Dinge ins richtige Licht zu rücken. Manchmal zwar mit unorthodoxen Methoden aber er versucht es. Will heißen, ich finde es auch nicht toll, dass er selbst den Rächer spielt. Aber wo ist die Justizia vorher geblieben? Klar es gibt Verletzte und auch Tote, aber deren Tod verursacht nie er. Wie sagt er im Buch? Du hast immer die Wahl.

 

 

 

Haben Sie von Anfang an eine genaue Vorstellung davon, wie die Geschichte ablaufen soll, oder sehen Sie lieber was während dem Schreiben herauskommt? 

 

           

 

Oftmals ist es ein jein, oder besser gesagt: Ich habe eine Vorstellung wie es ablaufen soll. Nur mitunter entwickelt sich, entweder durch Zufall oder Absicht, keine Ahnung wieso, meine Figur in eine Richtung in der sie ein Eigenleben entwickelt. Dann lasse ich es auch gerne so laufen. Was aber das zwangläufige Ergebnis zur Folge hat, ich muss die Figur einbremsen sonst wird das Buch ellenlang.

 

 

 

Sie schreiben hauptsächlich Krimis und Thriller, wie haben Sie sich für dieses Genre entschieden? 

 

 

 

Dies hat einen ganz einfachen Grund. So, ich nenne es mal die Schreibweise von den „hadeldaddelkusschelbücher“ ist nicht mein Ding. Die Welt kann man sich schön machen, aber nicht schön reden. Und mit SF habe ich auch nichts am Hut, obwohl man als Autor seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. In einem Thriller oder Krimi sind die Grenzen doch erheblich enger gesteckt. Und ich muss gestehen: Ich lebe und leide mit meinen Figuren in jedem meiner Bücher.

 

Natürlich wäre auch die historische Buchsparte zu beleuchten. Hier könnte ich mir das Schreiben sehr wohl vorstellen. Geschichte war schon immer mein Ding. Selbst in der Schule. Aber jetzt bin ich beim Thriller und meinem Kommissar Franz Büchel in meinen regionalen Krimis gelandet und fühle mich wohl. Und hier schreibe ich aus dem Leben für das Leben. Gerade die Figur Büchel, mit der ich damals angefangen ist teilweise wie ich. Er ist mir ans Herz gewachsen. Ein Kommissar der ihr Nachbar sein könnte. Eben ein ganz normaler Bursche.

 

 

 

Viele der brutalen Szenen sind sehr detailliert beschrieben. Haben Sie beim Schreiben auch eine Gänsehaut, so wie Ihre Leser und woher nehmen Sie die Inspiration dafür? 

 

 

 

*Wieder Lach* Gänsehaut sowohl als auch. Mancher hat schon gesagt meine Thriller in Rohfassung lesen sich wie ein Drehbuch. Ich denke, obwohl ich oftmals detailgetreu jeden Moment, jede Regung, jedes zwinkern meiner Darsteller genauestens beschreibe, gehört es bei mir dazu. Einige meiner besten Freunde und selbst meine bessere Hälfte, die übrigens auch selbst schreibt und viel liest, behaupten, Thriller die ihnen gefallen müssen kurz, knapp und gut sein. Wieso nicht lang, genau und gut?

 

Ein Beispiel gefällig?

 

Da ich in einem Buch kürzlich las: Und er war tot.

 

Würde sich dies bei meinen Büchern anders gestalten. Zum Beispiel wie folgt:

 

Ein pfeifendes Geräusch war zu vernehmen ehe die Klinge seine Haut berührte. Als das Messer am Hals traf, versuchte er dem auszuweichen. Mit riesengroßen Augen sah er seinen Widersacher an, den er nicht zu seinen Feinden gerechnet hatte. Sekunden später entglitt ihm das Weinglas, welches mit einem klirrenden Ton einen Wimpernschlag später, in tausend Stücke auf dem Steinboden zerbrach. Noch immer stand er aufrecht, torkelte nach vorn und zurück, währenddessen seine Halsschlagader kleine Fontänen auf sein Gegenüber ergoss. Er versuchte die Arme nach ihm auszustrecken. Zu spät. Wie ein lebloser Kegel fiel er nach hinten um, um zuckend auf dem kalten Boden sein Leben Gevatter Tod zu übergeben.

 

 

 

Sehen Sie den Unterschied? In den vier Worten kommt bei mir keine Stimmung, keine Gänsehaut auf. Aber in den zehn Zeilen danach schon.

 

Hier geht es wirklich um Inspiration. Ich sehe mir viel Kriminalfälle und Serien an, gehe auch zur Kripo und erkundige mich. Sehe einem Pathologen über die Schulter. Oder besuche rein buchtechnisch ein Etablissement, um den genauen Ablauf zu erfahren. (So geschehen für die Todesakten) Es ist alles eine Sache der Leidenschaft. Selbst in der kommenden Folge meines regionalen Krimis wird der Kommissar mit seinem Pathologen und seinem Hausarzt auf dem Golfplatz stehen, um einige Schläge auszuführen. Was bleibt mir da anderes übrig als selbst einen Schnupperkurs zu besuchen? Ich möchte alles aus einer authentischen Sichtweise heraus beleuchten und dazu gehört viel, viel Recherche.

 

 

 

Lesen Sie privat ebenfalls nur im Thriller-/Krimigenre?

 

 

Ja, sehr gerne, sofern ich dazu komme. Wobei ich zugeben muss: ich bin eher „der Vergleicher“ und kein wirklicher Leser. Aber wenn, dann vergleiche ich mich mit Kollegen. Wer schreibt welche Szenen wie. Wann eine Anrede, wann nur eine Floskel und so Zeug. Im Moment bin ich zu sehr darauf fokussiert an allen meiner offenen Buch-Baustellen zu arbeiten. An einen Buch wird geschrieben, beim anderen Buch wird nochmals quergelesen, und bei einem weiteren wird ein Exposé vorbereitet.

 

 

 

Was lesen Sie im Moment?

 

 

Ja, ein ganz kaltes Genre und sehr gut geschriebenes Buch. „Die Springflut“ von Cilla und Rolf Börjlind.

 

Wobei der Film auch recht ansprechend ist.

 

Ich liebe düstere kalte aber doch reale Bücher und Serien.

 

Wobei ich auch die Bücher von Jussi Adler-Olsen, „Erbarmen“, „Schändung“, „Erlösung“ und deren Verfilmung nur wärmstens empfehlen kann.

 

 

 

Welches Buch würden Sie im Moment am meisten empfehlen?

 

 

 

Mit Empfehlungen tue ich mich recht schwer. Wem das eine gefällt dem gefällt noch lange nicht das Andere. Verstehen Sie mich nicht falsch. Es gibt tausende gute Bücher von bekannten Autoren und auch von unbekannten Autoren wie mich. Aber nicht jeder, der einen Fitzek mag, den ich persönlich auch schätze, mag jedes seiner Bücher. Hier sollte der Leser mutig sein und auch mal zu etwas Unbekanntem greifen.

 

 

 

Zu welchem Autor blicken Sie auf, bzw. welcher Autor hat den größten Einfluss auf Sie gehabt?

 

 

 

Eine gute Frage. Ich lasse mich wenig von etwaigen Buchgrößen beeinflussen. Jeder Autor sollte seinem eigenen Stil folgen. Aber wenn Sie schon danach fragen, möchte ich auch diese Frage beantworten. Da ich recht wenig oder besser gesagt verhältnismäßig wenig lesen, ich schreibe dafür mehr, kann ich da nur mir einige markante herausgreifen. Jussi Adler-Olsen, Sephen King, Karin Slaughter um nur einige zu nennen.

 

 

 

 

Wann haben Sie mit dem Schreiben angefangen? 

 

 

 

So richtig zu schreiben hatte kurz vor der Jahrtausendwende angefangen. Eigentlich für mein Alter recht spät, ich steuere ja zielstrebig auf 60 zu. Dabei half mir ein kleines witziges, unscheinbares Schlüsselerlebnis. Nachdem meine Eltern oftmals von ihren Erlebnissen vor und nach dem Krieg berichteten, hatte ich spaßig angemerkt: „Da kannst du ja ein ganzes Buch darüber schreiben.“

 

Daraufhin begann meine Mutter zu lachen.

 

„Schreibe lieber über dein Leben, da gibt es sicherlich genug zu berichten.“

 

Was ich damit sagen möchte, ich schriebe weder über ihr, noch über mein Leben. (Sollte ich vielleicht tun.) Aber es war der Anfang meiner Geschichte. Ich veröffentlichte kleine Essays in Tageszeitungen und Zeitschriften. Ich war und bin auch schwer darüber beeindruckt, über die Schreibweise mit Füller und einer tollen Feder. (Meine Schwiegermama hat da einen noch recht beeindruckenden, oftmals auch altdeutschen Schreibstil den ich annahm). Sie ist es, die gerade ihr eigenes Tagebuch ohne PC und Handy zu Papier bringt. Da ist es schade die kleinen Schnörkel und Redewendungen in einen Kasten zu hämmern. Diese Frau verdient meinen Respekt.

 

Aber ein weitaus wichtigerer Aspekt fand meine Aufmerksamkeit. Irgendwann kam auch mir der Gedanke über das Leben. Dabei stach ein Satz heraus, den mein Vater geprägt hat. Er sagte: „Wenn du tot bist, bleibst du im Gedächtnis deiner Kinder. Irgendwann bleibt von einem Menschen nicht mehr als ein Schuhkarton von KrimsKrams der Erinnerungen übrig. Diese Dinge wandern auch irgendwann auf den Müll und du bist eine weitere Generation später Geschichte. Aber ein Buch, mein Sohn, ein Buch wird immer irgendwo im Regal stehen. Die Menschen werden trotz Technologie immer ein Buch lesen.“ Dies beeindruckte mich sehr.

 

Wer weiß, vielleicht steht eines meiner Bücher auch noch in 100 Jahren irgendwo rum.

 

 

 

Wer hat Sie beim Schreiben am meisten unterstützt?

 

 

 

Unterstützt ist zuviel oder der falsche Ausdruck. In meinem Leben, ich sage es mal wie es ist, gab es viele „sogenannte Freunde“. Aber wenn jeder ehrlich zu sich ist, gibt es kaum eine Handvoll wirkliche Freunde, die einem über Jahre hinweg in jeder Situation zur Seite stehen. Gehen Sie in sich hinein. Wenn könntet Sie jetzt in diesem Augenblick anrufen, und er oder sie würden ihnen sofort, trotz Arbeit etc. zur Hilfe eilen? Kommen Sie da auf Fünf? Wohl kaum.

 

Und unterstützt im eigentlichen Sinn hat mich meine Partnerin. Sie ermutigte mich stets zu schreiben. (Vermutlich bereut sie es schon wenn ich ihr noch immer zum hundertsten Mal das gleiche Manuskript zum Lesen vorlege). Ich bin ein Mensch der ein Ziel ansteuert, egal wie das Ergebnis aussehen wird. Ich muss in erster Linie mit mir zufrieden sein, bevor ich mich auf andere verlassen kann. Man findet wenige Menschen die einem unvoreingenommen und selbstlos helfen und unterstützen.

 

Ich greife ein Beispiel hervor. Da ich es ja mit der neuen Technik nicht so habe, aber mich auf Instagram und Co zwecks Medienwirksamkeit anmelden musste, geschah etwas Wunderbares. Ich hatte (jetzt wird es lustig) den jungen, türkischen Fotograf Cuneyt Aktas aus Duisburg kennengelernt. (Wir haben uns noch nie persönlich gesehen. Wir schreiben nur) Der las gerne meinen regionalen schwäbischen Krimi. Stellen Sie sich dies vor. Ein Türke und schwäbisch, darüber lachten wir beide beim ersten Kontakt. Ich machte ihm den Vorschlag wenn er den ersten Band Tatort Eiskeller ersteht schicke ich im den zweiten Band Tatort Katakomben kostenlos. Gesagt getan. Irgendwann schrieb ich ihm, dass ich seine Fotos (er fotografiert Hochzeiten und Parfüm) sehr ansprechend fand. Vielleicht, so meine Frage an ihn, hätte er ein gutes Foto für meinen damaligen und jetzigen Thriller -Die Todesakten-

 

Drei Wochen später hatte er das jetzige Titelbild mit seiner Freundin und (wie er sagt…) seinem echten Blut kreiert. Sieht doch gut aus, oder?

 

Dies ist selbstlose Unterstützung. Natürlich hat er auch für meine nächsten Bücher schon ein jeweiliges Foto auserkoren. Aber darüber wird noch nichts verraten.

 

 

 

Was machen Sie, wenn Sie eine Schreibflaute erwischt?

 

 

 

Schreibflaute oder Schreibblockade gibt’s bei mir nicht. Ich habe mehrere Projekte am Laufen und somit ist der Stillstand an einem Manuskript sozusagen die Chance, das andere Manuskript weiterzuführen. Bei mir geschieht das Schreiben aus dem Bauch heraus. Viel Emotionales. Dies ist mir wichtig, zumal die Leser es mit ihren Käufen honorieren. Da wird auch mal mit einem Augenzwinkern über eine dusselige Rechtschreibung hinweggesehen. Ein Autor kann sein Werk zig Mal überlesen er wird betriebsblind. Ein Lektor, sofern er wirklich gut ist (habe auch schon das Gegenteil erlebt) gibt dem Ganzen einen anderen Blickwinkel und auf den muss sich der Autor verlassen können. Aber entscheidend sind auch gerade beim Selfpublishing, dass es Testleser gibt die wirklich unentgeltlich ihr Herzblut reinlegen und zum Gelingen eines Buches beiträgt. Mein nächster anstehender Thriller ist so ein Fall. Da wandert das Manuskript nach Österreich wo eine Frau und Mutter sich die Zeit nimmt und meinen Schreibsalat lektoriert und korrigiert. Sie ist eine wichtige Stütze für mein Werk. Aber viele Menschen tragen dazu bei das es ein sagenhaft gutes Buch wird. Ich bin da das kleinste Rädchen im Getriebe, ich schreibe nur. Und eine schlechte Kritik zu schreiben ist einfach. Aber selbst zu schreiben, damit jeder versteht was ich meine, weitaus schwieriger. Ich bin ja von einem Verlag aus o.g. Grund weg. Viele würden sagen: sei froh dass dich ein Verlag nimmt. Meines Erachtens spielen Verlage Gott. Oder bekommen Sie ihr Gehalt auch wie ein Autor nur einmal im Jahr? Sagt man ihnen auch: hier unterschreib? Wenn nicht: es gibt genug Autoren dort draußen die zu uns wollen. Und schon deswegen bin ich froh, selbst alles in der Hand zu haben. Natürlich freue ich mich, wenn ein Verlag an mich herantritt, aber dann bitteschön zu fairen Bedingungen und nicht zu Betrag 0,01 von 100%

 

 

 

Wenn Sie in einem anderen Genre außer Thriller/Krimi schreiben müssten, für welches würden Sie sich dann entscheiden?

 

 

 

Ich würde mich da in der historischen Krimiwelt (Mittelalter bis Neuzeit) am wohlsten fühlen. Erstens, wegen meiner Liebe zur Geschichte, und Zweitens, wegen der Verruchtheit der Menschen. 

 

 

 

Wenn Sie sich für einen Beruf entscheiden müssten (außer den des Autors natürlich), was würden Sie dann gerne machen?

 

 

 

Hubschrauberpilot. Die Welt von oben sehen und wenn dies nicht geht, würde ich gerne irgendwo am Ende der Welt den Tieren und Menschen helfen. Einfach um die Welt ein wenig besser zu gestalten, um sie in einem besseren Zustand zurückzulassen, als in dem Zustand in dem sie sich im Moment befindet. 

 

 

 

Welcher Charakter wären Sie, wenn Sie Teil eines Ihrer Bücher wären?

 

 

 

Knifflige Frage. Oft bringt der Schreiber sich ja mit ein. Ob ich Täter oder Ermittler wäre,  ist mir da völlig egal. Ich bin da ein Zwittertier. Ich kann den Serientäter spielen, aber auch einen Kommissar. Vielleicht gehe ich ja in meinem Alter noch zum Film. Die Stimme hätte ich zumindest dazu. Aber Angebote fehlen noch *schmunzel*. Viele möchten meine Bücher als Hörbücher mit meiner Stimme. Anscheinend wäre ein guter Synchronsprecher aus mir geworden. Was nicht ist, kann ja noch werden. Vielleicht fordert ein Produzent mich ja mal an. Wer weiß? Das Leben ist eine Wundertüte. Warten wir ab was geschieht.

 

 

 

Hat Ihre Familie Ihre Bücher gelesen, wenn ja, was halten sie davon? 

 

 

 

Gelesen haben die alle und jeder freut sich, wenn er eine kleine Nebenrolle in einem meiner Bücher erhalten hat. Für die einen ist es (was die Thriller anbetrifft) zu heftig, und zu genau. Für die anderen wiederum zu lasch. Aber der Großteil von ihnen findet es faszinierend wie ich schreibe.

 

Dabei ermuntere ich jeden selbst zum Schreiben eines Buches.

 

 


Welche Szene (aus allen Büchern) war am schwersten zu schreiben und warum? 

 

 

 

Hier kann ich nur sagen: Es gibt für mich keine schwierigen Szenen. Vorbereitung sprich Recherche ist das A und O. Alles weiter ergibt sich meist von selbst. Wenn dies nicht hilft, schließe ich meist meine Augen und lasse die bevorstehende Handlung vor meinem geistigen Auge ablaufen. Wieder und immer wieder bis es passt.

 

 

 

Ist schon ein neues Buch in Planung? 

 

 

 

            Ja. Um genauer zu sein es sind gerade zwei in der Endphase.

 

Zum ersten „Speeddating mit Todesfolge“ mit meinem Lieblingsakteur Kommissar Franz Büchel. Ein Mensch mit Herz und Verstand aus Baden Württemberg. Natürlich auch mit schwäbischen Ausdrücken. Er wird ca. im März 2018 erscheinen.

 

 

 

Und zum anderen der Thriller: „Du hast es verdient zu sterben“ der Mitte des Jahres 2018 erscheinen wird.

 

 

 

 

Können Sie uns schon einmal einen kleinen Tipp geben, worum es in ihren neuen Büchern gehen wird? 

 

 

 

Gerne.

 

Zuerst zu Speeddating mit Todesfolge.

 

Darin wird Bücheles Schulfreund tot in einem angrenzenden See gefunden. Nur das komisch daran ist, dass sein Schulfreund auf Freiersfüßen unterwegs war. Da ein Bauer, oder wie es so schön Neudeutsch heißt Agrartechniker auch mit sich und der Liebe kämpft verschwand dieser nach dem Besuch einer Speeddatingparty von der Bildfläche.

 

 

 

Und bei meinem neuen Thriller -Du hast es verdient zu sterben- in dem es eine faszinierende Neuerung geben wird, wird es hauptsächlich um eine Ermittlungsgruppe der Berliner Polizei gehen. Hier führt eine Pathologin der Charité den Sonderermittler Lars Stern auf eine Spur die auf einen Serientäter hinweist der lange schon unbemerkt sein Unwesen in ganz Deutschland treibt. Hierbei hinterlässt der Mörder geheime Botschaften in Form von Zahlen. Leider ist es auch hier wie überall. Wenn jemand ermordet wird, zieht keiner einen Rückschluss auf zurückliegende Vorgänge die sich vor Jahren ereigneten.

 

Parallel hierzu schreibt eine Hausfrau zeitversetzt Tagebuch über die seltsamen Anwandlungen ihres Ehemannes und über ihre Angst. Erst als sie sich einer befreundeten Journalistin anvertraut kommt Bewegung in die Sache. Sie müssen sich es so vorstellen: Der Ermittler lebt hier und jetzt, und meine Hausfrau Nadine Noak beginn Jahre zuvor Tagebuch über ihre Ehe zu schreiben. Aber mit der Zeit laufen die Handlungsstränge auf die Jetztzeit zu. Mehr wird nicht preisgegeben…Pssssssssst….

 

 

 

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