Titel: Das Kind der Anderen
Autor/In: Bethan Roberts
Verlag: Diana
Genre: Roman
Seitenzahl: 349
Bewertung: 4/5
Inhalt:
An einem warmen Junimorgen kommt Maggie Wichelo, eine einsame junge Frau, in dem gemütlichen Haus an, wo sie als Nanny arbeitet. Alles erscheint ganz normal. Es ist das Haus ihrer Kusine Nula. Nula hat wieder angefangen zu arbeiten und Maggie den zweijährigen Sohn Samuel anvertraut. Maggie ist konsequent, effizient und liebevoll, eine bessere Nanny gibt es nicht so sieht sie sich selbst, und Nula und ihr Mann sehen es auch so. Aber heute wird Maggie Samuel einfach mitnehmen in ein Bootshaus auf der Insel, auf der sie ihre Teenager-Zeit verbracht hat: Anglesey, die von den Inselbewohnern Mon, Mam Cymru oder die Mutter von Wales genannt wird. Für Maggie hat alles auf dieser Insel angefangen: Das ist der schöne, bedrohliche und mysteriöse Ort, wo sie mit fünfzehn den Sommer verbracht hat, wo ihr Bruder Joe und ihre Kusine Nula sich verliebt, ihre Eltern sich getrennt haben und ihr Onkel die großartige Menai Strait gemalt hat. Auf dieser Insel ist Maggies Leben zerbrochen, und hier versucht sie, es wieder zusammenzusetzen.
Mit diesem wunderbaren Buch ist meine Pechsträhne durchbrochen.
Kann man überhaupt wirklich von einer Pechsträhne reden, wenn man zwei schlechte Bücher hintereinander gelesen hat? Egal... ich mach es jedenfalls!
Dieses Buch hat mich als Rezensionsexemplar erreicht, nachdem ich es im Bloggerportal angefragt hatte und ich bin so happy, dass sie es mir wirklich zugeschickt haben.
Ich habe es angefragt, weil die Story natürlich sehr spannend klang, aber was letztendlich aus diesem Buch heraus kam, hat mich mehr als umgehauen.
Ich dachte, das ganze Buch würde sich darum drehen, wie Maggie den kleinen Samuel entführt und versucht mit ihm unterzutauchen, aber es gibt noch so viel mehr zu diesem Buch.
Zum einen die Hintergrundgeschichte der Charaktere. Man weiß zwar von Anfang an, dass Maggie und Nula verwand sind, dass sie jedoch so eine krasse gemeinsame Vergangenheit haben, erfährt man erst später.
Die Hauptgeschichte, also wie Maggie mit Samuel wegläuft ist oft von Passagen unterbrochen, die von der Vergangenheit berichten und diese sind es, die das ganze Buch so spannend machen.
Am Besten gefällt mir, dass dieses Buch ein gewisses Tabu-Thema aufgreift: Inzest.
Zwar ist anfangs noch nicht wirklich klar, dass es wirklich dazu kommt, doch schon bald klärt sich dies auf. Ich finde es persönlich sehr toll, wenn in Büchern so offen über Dinge berichtet wird, über die sich sonst keiner reden traut, aber das ist eben nur das, was ich mag. Manche finden das vielleicht extremst abstoßend.
Außerdem hat mich total faszinert, wie Maggie's Charakter dargestellt und beschrieben wird. Man merkt von Anfang an, dass etwas mit Maggie nicht stimmt (und das nicht nur, weil sie ein verdammtes Baby entführt). Sie hat eine gewisse Obsession einem anderen Charakter gegenüber entwickelt und man spürt als Leser förmlich, wie sie immer weiter in ihre eigene Welt abtaucht, in der die Konsequenzen ihres Handelns nicht berechnet werden.
Alles in Allem hat mich "Das Kind der Anderen" jedenfalls total überzeugt und ich werde in Zukunft bestimmt noch mehr von dieser Autorin lesen.
Kommentar schreiben