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Psychologie?!


Psychologie?!

Im Wörterbuch wird Psychologie wie folgt definiert:

"Die Lehre von den seelischen Vorgängen im Menschen."

oder "Die Kunst, Menschen einzuschätzen und zu lenken."

 

Das sind zwar zwei ziemlich gute und umfassende Definitionen, aber wenn man genauer darüber nachdenkt, gehört zu Psychologie mehr als man eigentlich meint.

 

Bevor ich aber meine Meinung zu diesem Thema abgebe, erzähle ich euch erstmal woher ich mein "Wissen" nehme und wie ich denn eigentlich zur Psychologie gekommen bin.

 

In meinem Freundeskreis war ich schon immer die Anlaufstelle bei Problemen (größtenteils Herzschmerz Geschichten) und schon bald fand ich Gefallen daran, Hobbypsychologin zu spielen.

Daraus entstand dann relativ früh der Wunsch, dies zu einem richtigen Beruf zu machen und auf ein Psychologiestudium hinzuarbeiten.

Und das ist genau was ich im Moment mache. Nach dem Realschulabschluss wechselte ich an eine Fachoberschule und habe dort (jetzt schon seit etwas über einem Jahr) Pädagogik/Psychologie als Hauptfach.

 

Nun kommen wir zum eigentlichen Thema:

 

Warum ich Psychologie so interessant finde!

 

Nun... Wie kann man Psychologie nicht interessant finden?

Jeder von uns hat tagtäglich damit zu tun und wir wenden es an, ohne es zu wissen oder zu wollen!

Außerdem ist das so ein breitgefächertes Themengebiet, dass man unendliche Möglichkeiten in einem Fach hat.

Jegliche Art der sozialen Interaktion und Kommunikation ist eng mit Psychologie verbunden, aber was mich WIRKLICH daran interessiert ist, was man damit alles anstellen kann.

Bevor ich hier ins Detail gehe möchte ich jedoch klar stellen, dass ich kein Psychopath bin, auch wenn ein paar der Beispiele die ich aufzähle darauf hindeuten werden.

 

Also nochmal: Mit Psychologie kann man ziemlich viel anrichten.

Man kann einen Menschen manipulieren (Stichwort Behaviorismus) oder zerstören und das alles, ohne ihn physisch auch nur zu berühren.

 

Ich bin kein Anhänger des Behaviorismus (Def.: eine Richtung der Psychologie, die auf wissenschaftlich beobachtbare, empirisch überprüfbare Daten des menschlichen und tierischen Verhaltens zielt, und für die Faktoren der Kognition sowie solche des subjektiven Erlebens/der Introspektion keine bzw. kaum eine Rolle spielen), aber ich muss sagen, dass mich manche Aspekte dieser Wissenschaft ziemlich ansprechen.

Im Prinzip sagen Behavioristen, dass man die Entwicklung eines Menschen allein durch Umwelteinflüsse lenken kann.

Um ganz ehrlich zu sein: Das würde ich gerne probieren. Ich möchte wirklich einmal erforschen, ob man tatsächlich allein durch die Erziehung in eine Richtung die komplette Entwicklung beeinflussen kann. Könnte man ein Kind zum Diplommathematiker machen, indem man ihn mit mathematischer Bildung überflutet? Oder aus einem unschuldigen Menschen einen Mörder machen?

Das Problem daran: Es dauert ewig. Die Umwelt beeinflusst das Kind schon im Mutterleib und man müsste jeden seiner Schritte gut überlegen, wenn man eine bestimmte Richtung einschlagen möchte. Und dann ist damit ja nicht Schluss, denn die Erziehung läuft ja ein Leben lang! So viel Arbeit nur um meine Neugierde zu stillen? Nein Danke!

 

Habt ihr schon einmal etwas von "weißer Folter" gehört?

Normalerweise denkt man beim Wort Folter an ein Thriller Szenario: Ein Stuhl mit Eisenfesseln in der Mitte eines kleinen Kellers, ein Tisch mit Skalpellen und anderen Instrumenten bei denen man schon beim Anblick Angst bekommt, und natürlich Blut. Sehr viel Blut.

Nicht so bei der weißen Folter.

"Weiße Folter" ist ein Ausdruck für eine bestimmte Art der psychischen Folter.

WIe macht man das? Nun... dafür gibt es ein spezielles Medium, genannt "Camera Silens" (lat. "schweigender Raum").

In diesem Raum wird man von allen Sinnen getrennt. Kein Licht fällt hinein und der Raum ist schalldicht.

Zur Zeit des Weltkrieges wurde diese Art der weißen Folter ziemlich oft verwendet um Gegnerische Soldaten auszuhorchen.

Was für Folgen könnte die weiße Folter haben?

Nun, das erläutere ich mal am Beispiel des Stockholmsyndroms. Bei diesem psychischen Phänomen entwickeln beispielsweise Entführungsopfer positive Gefühle ihrem Kidnapper gegenüber. Benannt wurde es nach einem Banküberfall mit Geiselnahme in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, bei der die Gefangenen schlussendlich mehr Angst vor der Polizei hatten, als vor ihren Geiselnehmern. Letzten Endes waren sie auch noch dankbar dafür, freigelassen zu werden und baten sogar um Gnade und eine mindere Strafe für die Täter.

Im Zusammenhang mit der weißen Folter versetzen wir uns mal in ein klassisches Horrorszenario:

Ein Mann entführt eine junge Frau und sperrt sie ein. Er verweigert ihr tagelang Nahrung und wartet den Punkt der absoluten Verzweiflung des Opfers ab. In dem Moment, in dem er der fast verhungerten Frau wieder zu essen gibt und sie somit am Leben erhält, wird er von ihr als Retter angesehen. In schwerwiegenden Fällen kann es auf diese Art zu einem Auftreten des Stockholmsyndroms kommen.

 

Gehen wir nun über zur Kriminalpsychologie, um auch mal eine Situation zu berachten in der Psychologie Gutes tut.

Haben Kriminalpsychologen einen Täter zum Verhör da, ist es zum Beispiel enorm wichtig zu sehen, welche seiner Aussagen wahr und welche eventuell erlogen sein könnten. Natürlich geht es hierbei auch um Intuition und allgemeine Menschenkenntnis, jedoch gibt es auch einige Zeichen, an denen man erkennt, dass ein Mensch lügt. Hierbei ist die Körpersprache ein immenser Faktor. Man muss nur wissen, wie man sie zu lesen hat.
Es würde ewig lang dauern alle Tricks niederzuschreiben, an denen man erkennt, dass ein Mensch lügt, deshalb möchte ich nur darauf verweisen, dass sie existieren und dass es dazu einige Artikel und Videos im Netzt gibt. Schaut sie euch unbedingt mal an.
Man weiß ja nie wozu man sie noch gebrauchen könnte.

 

Inwiefern mir Psychologie im Alltag geholfen hat.

 

Vor allem in der Schule konnte ich mein bisheriges Wissen zu meinem Nutzen einsetzten. Bei Referaten zum Beispiel. Hier hängt so viel von der Ausdrucksweise und der Körpersprache des Schülers ab. Wenn man weiß wie, kann man mit einem angemessenen Maß an Blickkontakt und Stimmveränderung die Note immens beeinflussen.
Sympathie durch simple Psychologie.

Das Leben ist so viel einfacher, wenn man weiß, wie der Mensch in seiner grundlegenden Natur funktioniert. Das Wissen liegt direkt vor unserer Nase, also warum sollten wir es nicht auch anwenden?

 

Wie Psychologie mein Leben ruiniert.

 

Auch wenn ich für dieses Fach schwärme muss ich zugeben, dass es mein Leben auch im negativen beeinflusst hat.

Mittlerweile haben wir die psychologische Erklärung für simple Alltagstaten und -verhalten erörtert und jetzt kann ich nicht mehr aufhören, die Menschen um mich herum zu analysieren.

Bei Kleinkindern im gewissen Alter versuche ich Anzeichen zu erkennen, die auf die jeweilige psychosexuelle Phase (laut Freud) hindeuten, in der sie sich gerade befinden sollten. 

In der Schule versuche ich die Methoden, die Lehrer anwenden um uns etwas beizubringen, in die verschiedenen Lernmodelle einzuordnen.

Bei Leuten mit denen ich mich unterhalte (und auch näher kenne) kann ich nicht anders, als in Gedanken die Dinge aufzuzählen, die während gewissen Lebensabschnitten passiert sein müssen, um das jeweilige Verhalten hervorzurufen.

 

Das alles geht zwar nur so nebenbei, aber es hat mein Leben ziemlich beeinflusst und ich werde meine Freunde und Familie nie wieder in diesem unschuldigen Licht sehen können, wie ich es zuvor getan habe.

 

Und die Moral?

 

Psychologie ist meiner Meinung nach Fluch und Segen zugleich. Es kann gefährlich, aber auch sehr nützlich sein, je nachdem, wie man es anwendet.

Außerdem muss man ein gewisses Interesse am menschlichen Geist mitbringen, um Psychologie wirklich verstehen zu können. Andererseits denke ich, dass man das Ganze nie WIRKLICH verstehen kann, denn zu jeder Geschichte gibt es tausende von Seiten und somit keine 100%-ige Antwort auf alle Fragen dieses Gebietes.

 

Dennoch ist es wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, denn (wie am Anfang erwähnt) ist die Psychologie überall zu finden.

Beim Einkaufen, in der Werbung, im Kindergarten, in der Schule, in der Disko... überall um uns herum macht sich die Psychologie bemerkbar.

 

Man muss nur wissen, wie man danach sucht.

 

 

 

 

 

 

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