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Das Porzellanmädchen


Titel: Das Porzellanmädchen

Autor/In: Max Bentow

Verlag: GOLDMANN

Seitenzahl: 382

Bewertung: 4/5

 

 

 

 

 

Inhalt: Luna Moor ist eine gefeierte junge Autorin auf dem Gipfel ihres Erfolgs. Keine schreibt so packend und mitreißend wie sie über die Abgründe der menschlichen Seele, und ihre Bücher gehen unter die Haut. Niemand ahnt, dass Luna selbst als junges Mädchen in die Hände eines Wahnsinnigen fiel und ihm nur knapp entkam. Seither quält sie die Erinnerung an den Täter, und eines Tages fasst sie den kühnen Entschluss, an den Ort ihres Martyriums zurückzukehren. Sie will eintauchen in die bedrohliche Atmosphäre des einsam gelegenen Hauses, in dem sie einst gefangen war, und versuchen zu verstehen, was damals geschah. Gemeinsam mit Leon, dem Sohn einer Freundin, richtet sie sich ein in dem verlassenen Haus im Wald. Sehr schnell muss sie jedoch erkennen, dass sie in einen Albtraum geraten ist, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint. Aber ist Luna wirklich das unschuldige Opfer, das sie vorgibt zu sein?

 


Zu allererst muss ich sagen, dass mir dieses Buch an manchen Stellen echte Paranoia verpasst hat und da ich ziemlich oft (Psycho-) Thriller lese, ist das eine ziemliche Kunst. Allein, dass hier eine Puppe einer der Hauptgegenstände ist, sagt genug über den "Gruselgrad" der Geschichte aus. Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber mir machen Puppen eine verdammt riesen Angst.

 

Zu den Hauptcharakteren:

Luna ist mir sofort sympathisch gewesen. So als erfolgreiche Autorin, die in ihren Büchern die traumatischen Ereignisse in der Teenager Zeit verarbeitet und auch die "Thriller-Prinzessin" genannt wird... wie kann man sie da nicht lieben?

Der Autor hat es super hinbekommen, Luna zuerst als Opfer darzustellen, damit der Leser sich mit diesem Charakter verbündet, nur um ihn dann an ihrer Mentalität zweifeln zu lassen! Es wäre aber auch allzu verständlich, bei dem traumatischen Abenteuer, dass Luna mitmachen musste. Da bleiben eben Schäden, nicht nur äußerlich. Und dann arbeitet sie auch noch mit Schwerstverbrechern und Serienmördern zusammen... Der Wahn war ja schon vorprogrammiert.

Als sie dann auch noch die Puppe wiederfindet, die sie mit dem schlimmsten Ereignis ihrer Jugend verknüpft, konnte das ja nur schiefgehen. Immer wieder hört sie die Puppe sprechen und auch Leon, der Sohn ihrer Freundin aif den sie zwei Wochen lang aufpasst hört sie sprechen. Leider wird nicht aufgeklärt, ob es jetzt wirklich die Stimme des Täters war, der durch die Puppe sprach, oder ob Luna selbst die Stimme gewechset hat.

Jedenfalls hatte ich eigentlich gedacht, dass am Ende mehr aufgeklärt wird und sich einiges als Trick erweißt, was das eigentlich Ende umso überraschender gemacht hat, welches sich somit zu einem Cliffhanger entwickelte.

 

Leon ist in diesem Buch definitiv mein liebster Charakter. Er macht selbst eine schwere Zeit durch und ich konnte mich in einigen Punkten mit ihm identifizieren. Zum einen seine eher introvertierte Persönlichkeit, die aber trotzdem ein großes Maß an Neugierde enthält. Außerdem ist er sehr intellegent, was man aber nur wirklich erkennt, wenn man ein bisschen zwischen den Zeilen liest. Und er ist verdammt mutig, dass darf man hier nicht vergessen. 

 

Wie am Anfang schon erwähnt, hat mich das Buch selbst manchmal an meiner eigenen Mentalität zweifeln lassen, doch trotzdem hätte Bentow das an manchen Stellen viel besser hinbekommen können. Meist hat er nur an der Oberfläche des Wahns gekratzt. Mit seinem Schreibtalent hätte es so viel besser und gruseliger werden können, wenn er etwas in die Tiefe gegangen wäre. Die Dialoge zwischen Puppe und Luna hätten mehr ausgeschmückt werden können, daher muss ich leider einen Bewertungspunkt abziehen.

 

Aber dennoch ist das hier ein verdammt gutes Buch, dass ich nur weiterempfehlen kann.

 

Vor allem Leser, die Sebastian Fitzek mögen (so wie ich, auch wenn "mögen" gar kein Ausdruck dafür ist). Ich habe einige Ansätze bei Bentow erkannt, die mich auch bei Fitzek immer wieder begeistern. 

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